„Sei du mit dabei!“
Das Martinshorn eines Rettungswagens löst bei mir immer einen kleinen Schrecken aus. Zum einen, weil ich schnell den Weg frei machen muss. Zum anderen aber auch, weil mir bewusst wird, dass da gerade etwas in Gang ist, dass mindestens traurig, vielleicht sogar dramatisch ist. Die Frage, fährt der Wagen jetzt zu jemanden, den ich kenne, kommt mir dann schon manchmal in den Sinn,
Ein Freund erzählte mir, dass sein Religionslehrer immer dazu ermuntert hat, ein kurzes Gebet zu sprechen wenn man die Sirene hört. Nicht, weil man damit ein magisches Wunder bewirkt, sondern um Anteil zu nehmen am Geschehen. Da, wo ich sonst nichts machen kann, kann ich doch immer noch Gott darum bitten, dass er seine Hand über die Betroffenen und die Helfer hält. Ein kurzes „Sei du mit dabei“ reicht schon. Was die Betroffenen davon spüren, kann ich nicht beurteilen. Mich kann es erden und sensibel halten für das, was in der Welt passiert.